Pressemitteilung vom 27. September 1998

Berliner Fahrgäste stinksauer:
Auch zum heutigen "Kleinen Fahrplanwechsel" gibt es noch kein Kursbuch.

Stellen Sie sich vor, es gibt einen Fahrplan, aber kein Fahrgast bekommt ihn. in schlechter Scherz? Leider nein. In Deutschlands Hauptstadt ist alles möglich. Schon seit mehreren Jahren kommen die Kursbücher für den Berliner Nahverkehr ein paar Tage zu spät. Konnte man das in den Jahren nach 1989 noch mit vielen Änderungen in der einst geteilten Stadt entschuldigen, so kann das 1998 nicht mehr gelten. Doch in diesem Jahr ist alles sogar noch viel schlimmer. Zum fahrplanwechsel am 24. Mai 1998 kam das Kursbuch nicht verspätet, es kam bis heute gar nicht! Ein beispielloser Vorgang. Lediglich die Berliner Fahrgäste der DB AG und der S-Bahn konnten Fahrpläne für deren Angebot erwerben oder sogar kostenlos bekommen. Aber die Mehrzahl der Berliner Fahrgäste, also alle Benutzer von U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Schiff wurden von der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH auf den sogenannten "Kleinen Fahrplanwechsel" am 27. September 1998 vertröstet. Dieser Tag ist heute, aber das VBB-Kursbuch ist immer noch nicht erhältlich. Auch wenn man anerkennt, daß die VBB GmbH nicht allein schuldig ist und sie das Kursbuch im Oktober nun tatsächlich vorlegen will, so bleibt es ein Skandal, daß zum heutigen Fahrplanwechsel wieder bzw. immer noch kein VBB-Kursbuch vorliegt. Denn den Berliner Fahrgästen ist es vollkommen egal, was die Gründe für dieses Versagen sind und wer daran schuld ist. Für sie ist entscheidend, daß sie nun schon im fünften Monat ohne Kursbuch planen und fahren müssen. Und deshalb sind viele Fahrgäste sauer, stinksauer sogar!

Gerhard J. Curth, Vorsitzender
Christfried Tschepe, Stellvertretender Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.