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Pressemitteilung vom 04. September 2012

Straßenbahn Adlershof: Ein Jahr Nichtstun

Berliner Fahrgastverband IGEB fordert, endlich die Vorrangschaltungen an den Ampeln zu realisieren und die Verlängerung zu bauen

Heute vor einem Jahr wurde die 1,5 km lange Straßenbahnverlängerung vom S-Bahnhof Adlershof in die Wissenschaftsstadt Adlershof (WISTA) in Betrieb genommen. Zur Überraschung und Enttäuschung der Fahrgäste gab es zur Eröffnung auf der Rudower Chaussee noch keine Vorrangschaltungen an den Ampeln. Das beeinträchtigt die Attraktivität der Straßenbahn erheblich.

Auch ein Jahr nach der Eröffnung ist der Missstand noch nicht behoben. Schlimmer noch: Im Wirrwarr von unklaren Kompetenzen und diversen Fehlleistungen von VLB, BVG und beauftragten Firmen ist eine Fertigstellung der Vorrangschaltungen noch immer nicht in Sicht. Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert deshalb den Berliner Senat auf, alle Beteiligten zur schnellen Realisierung der Ampelvorrangschaltungen auf der Rudower Chaussee zu zwingen.

Ebenfalls nicht in Sicht ist die geplante zweite Verlängerung der Straßenbahn bis zum Bahnhof Schöneweide. Schon bei der Planung der ersten Neubaustrecke war allen klar, dass die neue Strecke erst dann attraktiv und gut genutzt sein wird, wenn die Durchbindung bis zum Regional- und S-Bahnhof Schöneweide erfolgt ist. Da bei der Entwicklung der WISTA die Trasse auf vielen Abschnitten schon baulich vorbereitet wurde, ist die Verlängerung der Verlängerung mit relativ geringem baulichem und finanziellem Aufwand in höchstens 3 Jahren finanzierbar und realisierbar.

Mit der Straßenbahnverlängerung nach Schöneweide würde es eine schnellere und bequemere Erreichbarkeit der WISTA vor allem aus den östlichen und nordöstlichen Bezirken geben, und der Hochschulstandort Oberschöneweide/Karlshorst erhielte eine attraktive Direktverbindung zur WISTA. Außerdem würde mit einer weiteren Verlängerung eine deutlich verbesserte Flächenerschließung erreicht. Die Entwicklung der Wissenschaftsstadt bekäme einen wichtigen Impuls, was auch für die weitere Vermarktung der landeseigenen Flächen in Adlershof positiv wäre. Den Ausgaben für die weitere Straßenbahnverlängerung stünden dann mehr Einnahmen für das Land Berlin aus Grundstücksverkäufen gegenüber.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert deshalb den Berliner Senat erneut auf, umgehend mit dem Planverfahren für die Streckenverlängerung zum Bahnhof Schöneweide zu beginnen.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.