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Pressemitteilung vom 20. Februar 2008

Potsdamer Platz: Kunst gegen Straßenbahn?

Berliner Fahrgastverband IGEB protestiert energisch gegen die Planung, den "Walk of Fame" auf der Straßenbahntrasse der Potsdamer Straße zu bauen.

"Der Senat wird aufgefordert, die im Stadtentwicklungsplan Verkehr geplante Neubaustrecke der Straßenbahn zwischen Alexanderplatz über Leipziger Straße zum Potsdamer Platz planerisch vorzubereiten", beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr des Abgeordnetenhauses von Berlin am 18. Juni 2007.

Ein halbes Jahr später will der Senat auf der Trasse für diese Straßenbahnverlängerung das Kunstprojekt "Walk of Fame" realisieren. Sieht so eine "planerische Vorbereitung" für ein wichtiges Straßenbahnprojekt aus?

Auf der Straßenbahn vom Alexanderplatz über die Leipziger Straße und den Potsdamer Platz zum Kulturforum werden von der BVG täglich bis zu 40.000 Fahrgäste erwartet. Das ist das Dreifache dessen, was auf der geplanten Neubaustrecke zum Berliner Hauptbahnhof erwartet wird und zeigt die herausragende Bedeutung gerade dieser Straßenbahn am Potsdamer Platz.

Es wäre unverantwortlich, die Trasse auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße jetzt durch ein Millionenprojekt, finanziert aus Steuergeldern (!), zu blockieren. Künftig würden sich dann viele Kinofreunde gegen den wichtigen Straßenbahnausbau stellen und die Straßenbahnplaner hätten die Aufgabe, einen Ersatzstandort für das Kunstprojekt zu finden und zu finanzieren – aus Steuergeldern.

Aus all diesen Gründen lehnt es der Berliner Fahrgastverband IGEB entschieden ab, das Kunstprojekt auf der Straßenbahntrasse zu realisieren und erwartet von den Abgeordneten, dass sie ihrer eigenen Beschlusslage entsprechend die Fehlplanung des Senats stoppen. Alle Beteiligten müssen nach einer dauerhaften Standortalternative suchen, denn Berlin braucht am Potsdamer Platz beides:
Das Kunstprojekt und die Straßenbahn.


Matthias Horth, stv. Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.