Pressemitteilung vom 22. März 2006
400 Stellplätze sind zu viel!
Berliner Fahrgastverband IGEB kritisiert autoorientierte Planung am Bahnhof Friedrichstraße
Unmittelbar am Regional-, S- und U-Bahnhof Friedrichstraße soll ein neues Bürohaus für mehr als 400 Beschäftigte gebaut werden. Aus Sicht des Berliner Fahrgastverbandes IGEB sind große Vorhaben in solcher Lage richtig, weil damit ein hoher Anreiz geboten wird, für den Weg zur Arbeit Bahn und Bus und nicht das Auto zu nutzen.
Das würde im vorliegenden Fall aber konterkariert, wenn unter dem Haus, wie geplant, eine Tiefgarage mit 400 Stellplätzen gebaut würde. Dieses zuzulassen wäre unverantwortlich:
- Es widerspräche allen verkehrspolitischen Zielen und Plänen von Senat und Bezirk Mitte, den privaten Autoverkehr in der Berliner Innenstadt zu begrenzen, damit öffentlicher Verkehr und Wirtschaftsverkehr hier auch künftig noch fahren können.
- Weder die schmale Friedrichstraße noch das Umfeld des Bahnhofs vertragen eine solche Zunahme des Autoverkehrs, wie ihn eine so große Tiefgarage auslösen würde.
- Das Land Berlin hat bei anderen großen Bauvorhaben in der Innenstadt die Stellplatzzahl richtigerweise begrenzt, so bei der IHK auf 260 Stellplätze und beim geplanten Hochhaus am Breitscheidplatz auf 220. Und dort ist das Straßennetz im Umfeld jeweils aufnahmefähiger als an der Friedrichstraße.
Christfried Tschepe
Vorsitzender
Matthias Horth
Stv. Vorsitzender