Pressedienst vom 29. Dezember 1999

Durchgefroren und verärgert. Wegen BVG-Informationsspanne warten Nachtfahrgäste auf einen Bus, der nicht fährt

Jeweils von Freitag auf Sonnabend und von Sonnabend auf Sonntagverkehrt die U-Bahn-Linie 9 die ganze Nacht hindurch. Dafür entfällt in diesen beiden Nächten der parallele Nachtbus N9.

Gut gemeint
Zwischen Weihnachten und Neujahr läßt die BVG die U9 auch in allen anderen Nächten durchgehend verkehren. Ein schöner Service. Folglich ist in diesen Nächten der N9 entbehrlich und fährt nicht.

Schlecht gemacht
Die Information über dieses veränderte Verkehrsangebot erfolgte in einer Broschüre, die kostenlos verteilt wurde. Außerdem wurden auf den Bahnhöfen der U9 die veränderten U-Bahn-Fahrplän ausgehängt. Aber die Busfahrgäste werden nicht informiert. An den Haltestellen hängen die unveränderten Fahrpläne, nach denen der N9 in diesen Nächten verkehren müßte.

Die Folge:
In den letzten beiden Nächten standen immer wieder frierende Fahrgäste an den N9-Nachthaltestellen und warteten zum Teil sehr lange auf den vermeintlich verspäteten Nachtbus. Sie warteten vergeblich.

Der Berliner Fahrgastverband fordert:
Die BVG muß ihrer gesetzlichen Informationspflicht nachkommen. Broschüren und Faltblätter sind sinnvoll, aber nicht ausreichend. Über ein verändertes Verkehrsangebot muß immer auch an den Haltestellen informiert werden. Beim N9 muß die BVG das noch heute abend realisieren.

Christfried Tschepe, Stellvertretender Vorsitzender
Jens Wieseke, Abteilung Stadtverkehr

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.