"Die Jahresangabe zeigt, dass es sich um einen langfristigen Plan handelt. Die Fahrgäste müssen also nicht befürchten, dass die Strecke sofort vom Netz genommen wird", sagt Horst Wohlfarth von Alm, Planer in der Senatsverwaltung. Doch in einigen Jahren stünde eine Gleissanierung an. Dann sei zu überlegen, ob sich die Investition lohnt. Bleibt es bei der heutigen Nachfrage, werde die Strecke bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung schlecht abschneiden, heißt es. "Auf dem am stärksten belasteten Teil wurden im Durchschnitt nur rund 1 800 Fahrgäste pro Tag und Richtung gezählt, an der Schillerstraße sind es lediglich noch einige hundert", so Wohlfarth von Alm. Anlass zur Hoffnung, dass die Zahlen steigen, gebe es nicht. Anfangs sollte die Strecke in die Elisabeth-Aue verlängert werden. Doch weil dort weniger Häuser als geplant entstehen, wurde auch die Gleisfortführung entbehrlich.
Artur Frenzel vom Fahrgastverband IGEB befürchtet, dass sich die Verbindung in den Norden Pankows verschlechtert. "Die Straßenbahn wird als Verbindung in die Innenstadt gebraucht", sagt er. Dem Vernehmen nach wollen die Berliner Verkehrsbetriebe die vor zehn Jahren unterbrochene Route von der Schillerstraße nach Mitte im Dezember wieder einrichten - alle 20 Minuten zum Hackeschen Markt. Frenzel: "Die BVG will die Straßenbahn in Pankow stärken. Der Senat sollte sie unterstützen."