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In der U-Bahn werden die Nächte länger

13.06.2003

BVG-Züge fahren am Wochenende rund um die Uhr
Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Juni verbessern die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ihr Angebot im Nachtverkehr. Zusätzlich zur U-Bahn-Linie 9 fahren die U-Bahnen auf sechs weiteren Strecken an Wochenenden rund um die Uhr. Die Regelung gilt für die Linien U 15 (Warschauer Straße - Uhlandstraße), U 2 (Pankow - Theodor-Heuss-Platz), U 5 (Hönow - Alexanderplatz), U 6 (Alt-Tegel - Alt-Mariendorf), U 7 (Jakob-Kaiser-Platz - Rudow) und U 8 (Wittenau - Hermannstraße). In den Nächten von Freitag zu Sonnabend, von Sonnabend zu Sonntag und vor Feiertagen fahren die Züge von ein Uhr bis fünf Uhr alle 15 Minuten. Tagsüber müssen die Fahrgäste jedoch Einschränkungen in Kauf nehmen. Auf der U-Bahn-Linie 2 wird jeder zweite Zug von Pankow nur bis zum Theodor-Heuss-Platz rollen. Die Stationen Westend, Olympiastadion und Ruhleben werden also nur noch halb so oft angefahren. Die BVG begründet die Änderungen damit, dass sich das Unternehmen der Kundennachfrage angepasst habe. Für die Mehrzahl der Fahrgäste werde sich die Mobilität und der Komfort rund um die Uhr verbessern.

Die Linie U 1 fährt montags bis freitags in der schwachen Verkehrszeit zwischen vier und 5.45 Uhr sowie ab 19.15 Uhr nur noch zwischen Nollendorfplatz und Krumme Lanke. Das Gleiche gilt für Sonntage (ganztags) und Sonnabende von 4.15 Uhr bis 9.30 Uhr und ab 16.45 Uhr. Als neue Stammlinie an allen Tagen verkehrt dafür die U 15 zwischen den Stationen Warschauer Straße und Uhlandstraße.

Während Sonntagnachts die U-Bahnzüge alle 15 Minuten fahren, rollen sie von fünf Uhr bis acht Uhr morgens auf allen Linien nur im 20-Minuten-Takt. Nachtbusse, die bisher parallel zu den U-Bahn-Linien verkehrten, werden künftig am Wochenende eingestellt. An Wochentagen sind nachts parallel zur U-Bahn Nachtbusse unterwegs.

Der Fahrgastverband IGEB begrüßt die Verbesserungen im Nachtverkehr. "Es ist sehr positiv, dass am Wochenende fast das gesamte U-Bahn-Netz befahren werden kann", sagt IGEB-Vize Matthias Horth. Nicht akzeptabel sei, dass die U-Bahnzüge sonntags zwischen fünf und acht Uhr nur alle 20 Minuten rollen sollen. Dies führe zu langen Wartezeiten beim Umsteigen. Zustimmung erhält die BVG vom Fahrgastverband für die erste so genannte Kiezbuslinie in Hermsdorf. Die Buslinie 326 fährt vom 15. Juni an im Ringverkehr vom S-Bahnhof Hermsdorf über Veltheimstraße, Hermsdorfer Damm und Berliner Straße bis S-Bahnhof Hermsdorf. Mit dem Kiezbus werde ein Bereich erschlossen, der mit dem öffentlichen Nahverkehr bisher nicht erreichbar gewesen sei, sagt der IGEB-Vize. Kritisch steht der Fahrgastverband vielen Einschränkungen im Busverkehr gegenüber. So soll beispielsweise die Linie 142 in Friedrichshain gestrichen werden. Diese hätten vor allem Schüler von zwei Behindertenschulen genutzt. Die Schüler müssten künftig häufiger umsteigen, bemängelt Horth. Schlechter werde auch die Verbindung zum Krankenhaus Neukölln, weil es Änderungen bei den Linien 174 und 181 gebe. Die Linie 174 erhält eine neue Endhaltestelle an der Kielinger Straße. Die Endhaltestelle der Linie 181 wird von der Kielinger Straße zur Rudower Straße verlegt.

"Es ist sehr positiv, dass am Wochenende fast das gesamte U-Bahnnetz befahren werden kann. " M. Horth, Fahrgastverband

Autor/Agentur: Ulrich Paul
Quelle: Berliner Zeitung
Medium: Tageszeitung
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