Hohlraum in Tunneldecke entdeckt
In der Nacht zu Donnerstag war bei einer routinemäßigen "Bauwerksüberprüfung" ein Hohlraum in der Tunneldecke entdeckt worden; daher war der Verkehr zwischen den beiden Bahnhöfen gar nicht erst aufgenommen worden. Nach Worten von Schwentu war ein Statiker beauftragt worden, den Hohlraum zu untersuchen. Dieser habe inzwischen "grünes Licht" gegeben. "Es besteht keine Einsturzgefahr", sagte Schwentu.
Schönhauser Allee mehrere Wochen teilweise gesperrt
Außerdem wurde ein kleiner Teil der Schönhauser Allee, die über dem U-Bahntunnel verläuft, nördlich der Torstraße stadtauswärts gesperrt. Zunächst hatte die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) von einer Vollsperrung gesprochen, dies aber später korrigiert. Die Sperrung werde voraussichtlich "mehrere Wochen" anhalten.
Wie BVG-Sprecher Schwentu rbb|24 sagte, habe der Statiker zu der Straßensperrung geraten. Grund dafür sei, dass von oben kommende Erschütterungen nach Möglichkeit vermieden werden sollen. Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer müssen an dieser Stelle mit Behinderungen rechnen.
U-Bahn-Fahrer bezeichnet Tunneldecke als unsicher
Meldungen, wonach Teile der Tunneldecke von selbst heruntergefallen seien, konnte BVG-Sprecher Schwentu nicht bestätigen. Vielmehr seien Deckenteile in der Nacht gezielt abgeschlagen worden, um den Hohlraum darunter zu erreichen. Die etwa 80 Zentimeter lange Stelle müsse nun repariert werden.
Äußerungen eines BVG-Mitarbeiters hatten am Morgen darauf hingedeutet, dass es nicht nur bröckelnden Putz, sondern möglicherweise ein Statikproblem gibt. Die Tunneldecke sei nicht sicher, sagte ein U-Bahn-Fahrer dem rbb am Morgen. Dagegen sagte BVG-Sprecher Schwentu, dass ein generelles Statikproblem nicht bekannt sei. "Alle U-Bahn-Strecken werden fortlaufend überprüft", sagte der Sprecher. So sei auch der jetzt entdeckte Hohlraum festgestellt worden.
Fahrgastverband lobt schnellen Ersatzverkehr mit Taxis
Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband IGEB nannte es erfreulich, dass der Schaden in dem Tunnel entdeckt worden sei. Diese Bauwerke würden regelmäßig überprüft, erklärte er am Donnerstag in der rbb-Abendschau. Wieseke betonte auch, dass es sich um einen sehr alten U-Bahnabschnitt handele: "Der Abschnitt über den wir hier reden, ist ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg eröffnet worden, da regierte noch der Kaiser."
Verbesserungen mahnte Wieseke aber noch bei dem Ersatzverkehr an. Zwar lobte er den schnellen Einsatz von Taxis, die die BVG für den Ersatzverkehr organisiert hatte, als "ausgezeichnete Idee". Allerdings hielten diese auf einem Fahrradstreifen, so dass Radfahrer sich auf der stark befahrenen Schönhauser Allee in den fließenden Verkehr einordnen mussten. Hier hätte die Polizei den Verkehr regeln können, schlug Wieseke vor. Die BVG hatte den Einsatz von Taxen auch damit begründet, dass Busse in der Umgebung der beiden U-Bahnhöfe schlecht wenden könnten und größere Umwege machen müssten.
Die U-Bahn-Linie U2 ist eine der wichtigsten Innenstadtlinien und verbindet die Endbahnhöfe Ruhleben im Westen und Pankow im Nordosten der Stadt. Tausende Fahrgäste waren von der Unterbrechung betroffen.