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Pressemitteilung vom 21. November 2018

Ein Schwarzer Dienstag für Berliner U-Bahn-Fahrgäste

Fahrgastverband IGEB fordert Ehrlichkeit und Sofortmaßnahmen

Der gestrige 20. November 2018 war ein „Schwarzer Dienstag“ für die Berliner U-Bahn-Fahrgäste. Fast stadtweit war die U-Bahn nur ein Schatten ihrer früheren Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. Auf fast allen Linien gab es massive Ausfälle und Verspätungen, die an die große S-Bahn-Krise von 2009 erinnerten.

So fehlten beispielsweise auf der U2 von 5 von 26 Zügen. Die U6 fuhr fast durchgängig nur noch im 10- statt 5-Minuten-Takt. Auf der U7 fehlten 10 Züge, auf der U8 waren es 8 Züge.

Das Social-Media-Team der BVG versuchte auf Twitter, dagegen zu halten und Erklärungen zu liefern. Mal waren es die vielen Fahrradfahrer, die bei der Kälte jetzt U-Bahn fahren. Mal war es das hohe Fahrgastaufkommen. Aber all das konnte das Chaos nicht begründen und nicht entschuldigen.

Noch immer leugnen BVG, Aufsichtsrat und Senat, dass es bei der Berliner U-Bahn eine schwere Krise gibt. Allenfalls gebe es einige Ausfälle, z.B. wegen besprühter Züge. Aber der Vandalismus ist nur ein Teil des Problems. Es gibt vor allem einen massiven Mangel an fahrendem Personal und an Personal in den Werkstätten.

Gegen diesen Mangel müssen schnellstens Maßnahmen ergriffen werden. So fahren in Städten wie Köln, Frankfurt am Main oder Dresden Studenten für die Nahverkehrsbetriebe. Diese Option ist zu prüfen. Auch muss geprüft werden, ob und inwieweit Instandhaltungsaufgaben nach außen vergeben werden können.

Nur eine ehrliche Problemdarstellung und ein Konzept für Sofortmaßnahmen können helfen, das Vertrauen der U-Bahn-Fahrgäste zurückzugewinnen. Andernfalls wird die vom rot-rot-grünen Senat richtigerweise angestrebte Verkehrswende krachend scheitern.

Christfried Tschepe
Vorsitzender

Jens Wieseke
stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.