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Pressemitteilung vom 14. Februar 2013

Fernzug zwischen Berlin und Breslau gefährdet

Beim Bahnverkehr Deutschland—Polen droht ein weiterer Rückschritt

Überlegungen der Deutschen Bahn, den EC 248/249 Hamburg—Berlin—Wrocław (Breslau) „Wawel“ auf Busbetrieb umzustellen, werden vom Berliner Fahrgastverband IGEB entschieden abgelehnt. Vielmehr muss alles getan werden, das unattraktive Fernverkehrsangebot auf der Schiene zwischen Deutschland und Polen endlich zu verbessern.

Der EuroCity „Wawel“ könnte erheblich beschleunigt werden, wenn er auf deutscher Seite von Berlin über Cottbus hinaus nach Horka und von hier weiter auf der in Polen bereits ausgebauten, zweigleisigen und elektrifizierten Fernverkehrsstrecke über Węgliniec (Kohlfurt) nach Wrocław (Breslau) geführt werden würde. In diesem Zusammenhang muss zeitnah auch die Elektrifizierung des deutschen Abschnitts Cottbus—Horka—Grenze D/PL (bzw. weiter in Richtung Görlitz) erfolgen. Während mit dem Ausbau der Strecke Knappenrode—Horka—Grenze D/PL inzwischen begonnen wurde, gibt es demgegenüber für die Elektrifizierung des Abschnitts Cottbus—Görlitz bislang nicht einmal eine Finanzierungsvereinbarung. Hier hat der Bund die Pflicht, endlich die seit Jahren überfälligen Rahmenbedingungen zu schaffen, um den ressourcenschonenden Schienenverkehr qualitativ zu verbessern.

Mit dem Streckenausbau und dem Entfall der zeitraubenden Lokwechsel könnte die Fahrzeit in der Relation Berlin—Wrocław von derzeit rund 5 auf etwa 3:20 Stunden reduziert werden. Die Fahrzeit wäre damit aber immer noch länger als in den 1930er Jahren, denn damals benötigten die Schnelltriebwagen zwischen Berlin und Breslau nur gut 2,5 Stunden!

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender
Christian Schultz, Abteilungsleiter Fernverkehr

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.