Pressemitteilung vom 28. August 2006

Die Umweltkarte ist tot - Es lebe die "CrösusCard"

Unverantwortliche Preistreiberei des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) - Preissteigerung von über 20 % für "Umweltkarte"

Der veröffentlichte "Preisvorschlag" des VBB zur Tarifgestaltung ist vor allem gegenüber den Stammkunden der Verkehrsbetriebe nicht zumutbar. Die IGEB hat die Forderung nach einem einheitlichem Tarifsystem stets unterstützt. Dieses neue Tarifsystem jedoch mit einer Preiserhöhung von 23 % (!) zu verbinden, ist unseriös. So soll eine Standardmonatskarte für die drei Tarifbereiche A-B-C von 104,- auf 135,- DM steigen. Ein solches Produkt verdient den Namen "Umweltkarte" nicht mehr.

Die IGEB fordert daher die Politiker beider Länder auf, den Preistreibereien der VBB ein Ende zu bereiten. Mit diesem "Preisvorschlag" werden sogar noch die planmäßigen bisherigen Preiserhöhungen von jährlich 7 % weit übertroffen.

Im Mißverhältnis dazu steht die Gefahr einer Angebotsverschlechterung. So verlängerte die BVG bei der U-Bahn einfach den Ferienfahrplan bis Ende August. Das führt für das Unternehmen sicherlich zu Einsparungen, beleuchtet jedoch den Weg, auf dem sich die Verkehrspolitik befindet: Höhere Preise - Schlechteres Angebot.

Mit dieser Preisspirale muß Schluß sein. Neue Preiserhöhungen führen nur zu einer weiteren Abwanderung von Fahrgästen, insbesondere bei der BVG. Damit jedoch steigt jedoch das Defizit der Verkehrsunternehmen noch schneller, die erneut durch Preiserhöhungen kompensiert werden.
 

Gerhard J.Curth, Vorsitzender
Jens Wieseke, Abteilung Stadtverkehr

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.