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Anhalter Bahnhof Ende 2005 fertig

27.09.2005

Nach dem Brand: S-Bahnstation bekommt einen zusätzlichen Ausgang am Tempodrom
Noch liegt der Bahnsteig im Dunkeln, die Züge Richtung Süden fahren ohne Halt vorbei. Aber das soll sich bald ändern. "Die Bauarbeiten werden Ende des Jahres definitiv beendet sein", kündigt Holger Auferkamp, Sprecher der Deutschen Bahn, an. Die S-Bahnen halten dann in beiden Richtungen wieder am Anhalter Bahnhof. Rund 16 Monate werden dann seit dem Brand im Bahnhof in den Morgenstunden des 10. August 2004 vergangen sein. Zudem kündigt Auferkamp an, daß der Bahnhof einen zusätzlichen Ausgang bekommen wird. Er liegt am Tempodrom und soll im Laufe des kommenden Jahres eröffnet werden.

Geplant war die vollständige Wiederinbetriebnahme des Anhalter Bahnhofs schon viel früher - nämlich für das erste Quartal 2005. Vor allem die Insolvenz des mit den Arbeiten beauftragten Planungsbüros habe dies verhindert, außerdem gebe es strenge Auflagen bezüglich des Brandschutzkonzeptes, so der Bahnsprecher: "In der Summe haben mehrere Komponenten zu der Verzögerung geführt."

Erklärungen, die der Berliner Fahrgastverband IGEB nicht nachvollziehen kann. Die Pleite des beauftragten Unternehmens will Christoph Tschepe vom IGEB nicht als Grund gelten lassen: "Es gibt genug Büros in dieser Stadt, die der Aufgabe gewachsen sind." Seiner Meinung nach ist es "ärgerlich und peinlich, daß es so lange gedauert hat". Die Bahn habe dem Projekt nicht den nötigen Stellenwert eingeräumt, sondern statt dessen finanziell und personell vor allem Großprojekte wie den neuen Hauptbahnhof vorangetrieben, bemängelt Tschepe.

Neben den Berliner S-Bahnkunden hätten besonders die Gäste der vielen umliegenden Hotels Unannehmlichkeiten und Umwege in Kauf nehmen müssen. Die Ankündigung, daß die Baumaßnahmen Ende des Jahres beendet werden, kann Tschepe kaum beruhigen: "Das war längst überfällig." Die Pläne der Bahn, den neuen Ausgang am Tempodrom zu eröffnen, begrüßte Tschepe: "Das ist eine erhebliche Verbesserung. Sowohl für die Fahrgäste als auch bei eventuellen Gefahrensituationen im Bahnhof."

Autor/Agentur: Sebastian Schlichting
Quelle: Berliner Morgenpost
Medium: Tageszeitung
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