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S-Bahn schließt weitere Lücke

26.02.2005

Strecke nach Teltow wieder eröffnet / Anschluss von Falkensee völlig offen
TELTOW Das S-Bahn-Netz im brandenburgischen Umland von Berlin wächst weiter. Gestern nahm die S-Bahn Berlin GmbH die drei Kilometer lange Strecke von Teltow (Potsdam-Mittelmark) zum Berliner Bahnhof Lichterfelde Süd in Betrieb. Über diese Strecke erreichen die Teltower künftig innerhalb von 25 Minuten den Potsdamer Platz im Herzen Berlins.

Die Strecke nach Teltow ist der fünfte so genannte Lückenschluss. Mit diesen stellt die S-Bahn nach und nach die 1961 durch den Bau der Berliner Mauer unterbrochenen Verbindungen zwischen dem Westteil der Stadt und dem Brandenburger Umland wieder her. Zuvor waren bereits die Lücken zwischen Wannsee und Potsdam, Frohnau und Hohen Neuendorf (Oberhavel), Lichtenrade und Mahlow (Teltow-Fläming) sowie zwischen Tegel und Hennigsdorf (Oberhavel) wieder geschlossen worden.

Brandenburgs Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) sagte, in Teltow sei "ein langer Traum in Erfüllung gegangen". Der Wirtschaftsstandort Teltow werde durch die S-Bahn aufgewertet. Szymanski dankte der Bundesregierung für ihre Unterstützung. Allein in Teltow habe der Bund von den Baukosten in Höhe von insgesamt 32,5 Millionen Euro 20 Millionen übernommen. Am gesamten, drei Milliarden Euro teuren Lückenschluss-Programm in Berlin und Brandenburg ist der Bund mit 2,2 Milliarden Euro beteiligt. Brandenburg hat für den Anschluss Teltows acht Millionen Euro beigesteuert.

Der Berliner Fahrgast-Verband Igeb lobte die Erweiterung des Netzes. Allerdings dürfe man sich auf dem Erreichten noch nicht ausruhen, sagte Igeb-Abteilungsleiter Florian Müller der MAZ. So warte Falkensee (Havelland) immer noch auf den S-Bahn-Anschluss, auch die Verlängerungen der S-Bahn von Hennigsdorf nach Velten (Oberhavel) und von Blankenfelde nach Rangsdorf (Oberhavel) müssten weiter geprüft werden. "Da muss die Politik noch ein bisschen in die richtige Richtung geschoben werden."

Minister Szymanski sagte, er halte es für möglich, gemeinsam mit dem Bund "weitere Lückenschlüsse zu verwirklichen, wenn sie wirtschaftlich sind". Diese Voraussetzung ist aber nach Angaben des Verkehrsministeriums bei den fraglichen Strecken derzeit nicht gegeben.

Autor/Agentur: us
Quelle: Märkische Allgemeine
Medium: Tageszeitung
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